Die Gemeinde Aiterhofen nimmt Abschied von einem „Macher“

Die Aiterhofener Bürgerinnen und Bürger, der Gemeinderat und die gemeindlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen Abschied von Altbürgermeister und Ehrenbürger Erwin Rohrmeier. Nach längerer Krankheit verstarb Erwin Rohrmeier am 13. Januar 2021 im 83. Lebensjahr.

Neben seiner Arbeit als Landwirt und passionierter Unternehmer gehörte seine Leidenschaft vor allem der Kommunalpolitik. 1972 wurde er erstmals in den Gemeinderat gewählt. Dort konnte er in einem Besprechungsgremium in enger Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Schwestern des Klosters der Franziskanerinnen seine Ideen bereits in den Neubau der Kindertagesstätte Maria Schutz einbringen. Bei der Kommunalwahl 1978 schenkten ihm die Bürgerinnen und Bürger als Nachfolger des langjährigen Bürgermeisters Hans Kölnberger sen. (BGM von 1960 bis 1978) ihr großes Vertrauen und wählten ihn in das Bürgermeisteramt, das er schließlich bis 1996 ausüben durfte.

Vieles wurde in seiner 18jährigen Amtszeit zusammen mit dem Gemeinderat bewegt und umgesetzt. Zunächst waren es wichtige strukturelle Maßnahmen die er zusammen mit Gemeinderat und Verwaltung auf den Weg brachte oder von Anfang an begleitete und mit der ihm eigenen Energie umsetzte. In der Gemeinschaftsversammlung am 18. Mai 1978 wurde er zum Gründungsvorsitzenden der Verwaltungsgemeinschaft Aiterhofen gewählt, ein Amt, das er bis 1996 ausübte. Die Zusammenführung des Personals der Mitgliedsgemeinden sowie der Aufbau und die Organisation effizienter Verwaltungsstrukturen zusammen mit der Gemeinschaftsversammlung der Vgem und dem Verwaltungsleiter Rolf-Dieter Pfeilschifter waren in der Anfangszeit die großen Herausforderungen.

Diese strukturellen Veränderungen kamen schließlich auch in vielen Bauprojekten zum Ausdruck, die an seine Tatkraft erinnern und heute noch wichtiger Bestandteil der örtlichen Infrastruktur und des gesellschaftlichen Lebens sind. Mit dem Neubau eines modernen Verwaltungsgebäudes, der Einrichtung eines zeitgemäßen Bauhofes, der Mehrzweckhalle, dem Feuerwehrhaus Aiterhofen und Infrastrukturmaßnahmen wie Kanalisation, Straßenbau und Baugebietserschließungen hat er zusammen mit Gemeinderat und Verwaltung modernen Strukturen Rechnung getragen und der Gemeinde Aiterhofen an vielen Stellen ein neues Gesicht gegeben. Gestalterisch hat er dabei immer unverwechselbare Akzente gesetzt. Auch im Zweckverband zur Wasserversorgung der Irlbachgruppe, dem er von 1978 bis 1996 als Verbandsrat angehörte und den er von 1984 bis 1990 leitete hinterließ er beispielhaft mit dem Tiefbrunnen 4 bei Straßkirchen und der Sanierung der Aufbereitungsanlage bedeutende Spuren. Ebenso gilt dies für sein Engagement als stellvertretender Verbandsvorsitzender beim Zweckverband Industriegebiet Straubing-Sand (heute Zweckverband Hafen Straubing-Sand), wo in seiner Zeit zusammen mit den Verantwortlichen des Landkreises Straubing-Bogen sowie der Stadt Straubing wichtige Grundlagen für die heute so erfolgreiche Entwicklung geschaffen wurden.

Seine besondere Aufmerksamkeit galt immer auch dem gesellschaftlichen Leben. Ein florierendes Vereinsleben war ihm Auftrag und Anliegen. Die Wiedergründung des Obst- und Gartenbauvereines sowie als treibende Kraft die Gründung des Hoagartens gehörten hier zu seinen großen Verdiensten. Zahlreiche Mitgliedschaften, Schirmherrschaften und Ehrenmitgliedschaften belegen dieses großartige Engagement. Im gesellschaftlichen Leben war er immer ein großer Gönner. Für sein großes Engagement als Bürgermeister und für seine Verdienste um die Gemeinde Aiterhofen wurde Erwin Rohrmeier schließlich nach Abschluss seiner politischen Laufbahn von seinem Nachfolger Manfred Krä zum Altbürgermeister und Ehrenbürger ernannt.

Erwin Rohrmeier war eine vielschichtige Persönlichkeit mit vielen Facetten: Landwirt, Unternehmer, unruhiger Geist, treibende Kraft, eine Hand die hart sein konnte in der Sache, geschäftstüchtig, ein Auge, das Chancen erkennen und auch in die Tat umsetzen konnte, Gönner, Gesellschafter und Vereinsmensch! Ein ausgeprägtes Gespür für neue Entwicklungen und Herausforderungen zeichnete ihn besonders aus.

Mit Weitblick, vorausschauend, zielstrebig und mit viel Durchsetzungskraft hat er seine Ziele verfolgt! Er war vielschichtig und vielseitig, ein Macher, Gestalter, unverkennbar und unverwechselbar – schlichtweg eine bemerkenswerte Persönlichkeit, die in seiner Gemeinde viele Spuren hinterlässt!